Kantonale Umsetzung der USR III: Unverantwortlich und unbezahlbar

Heute hat der Zür­cher Re­gie­rungs­rat seine Stra­te­gie zur Um­set­zung der Un­ter­neh­mens¬­steu­er­re­form III vor­ge­stellt. Dabei zeigt sich: Diese Re­form ist für den Kan­ton Zürich und seine Ge­mein­den un­ver­ant­wort­lich, es dro­hen Aus­fälle in un­be­zahl­ba­rer Höhe. Diese be­rap­pen wird am Ende vor allem der Mit­tel­stand durch Leis­tungs­ab­bau un­d/o­der Steu­e­rer­höhun­gen.

Die SP Kan­ton Zürich lehnt die un­be­zahl­bare USR III ab und ruft dazu auf, das Re­fe­ren­dum gegen die USR III auf Bun­des­ebene zu un­ter­schrei­ben.
Die Kos­ten der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III er­wei­sen sich mehr und mehr als un­trag­bar: Al­leine auf Bun­des­ebene wird mit einem Steu­er­aus­fall von min­des­tens 1,3 Mil­li­ar­den Fran­ken pro Jahr ge­rech­net. Und auf Ebene des Kan­tons Zürich und sei­nen Ge­mein­den kom­men wei­tere mas­sive Steu­er­aus­fälle hin­zu: Fi­nanz­di­rek­tor Ernst Sto­cker rech­net für beide Ebe­nen zu­sam­men mit mehr als einer hal­ben Mil­li­arde Fran­ken Aus­fall. Die den re­gie­rungs­rät­li­chen Be­rech­nun­gen zu­grun­de­lie­gende «dy­na­mi­sche Be­trach­tungs­wei­se» ist dabei aber als Best Case-Sze­na­rio zu wer­ten, es kön­nen schnell auch höhere Aus­fälle sein – die un­se­lige Un­ter­neh­men­steu­er­re­form II von Bun­des­rat Hans-Ru­dolf Merz lässt grüs­sen.

Be­son­ders stark von der USR III be­trof­fen sind die Ge­mein­den, ins­be­son­dere die Städte Zürich und Win­ter­thur, aber auch die Ge­mein­den rund um den Flug­ha­fen. Al­leine die ge­plante Sen­kung des Ge­winn­steu­er­sat­zes von 21,1 auf 18,2 Pro­zent für Un­ter­neh­men wird bei der Stadt Zürich zu einem Aus­fall von rund 270 Mil­lio­nen Fran­ken, bei der Stadt Win­ter­thur von rund 30 Mil­lio­nen Fran­ken führen. Die Aus­fälle al­leine aus die­ser Mass­nahme ma­chen damit etwa 18 Steu­er­pro­zent für die Stadt Zürich und etwa 9 Steu­er­pro­zente in der Stadt Win­ter­thur aus. Und in diese Be­trach­tung sind die Steu­er­aus­fäl­le, die sich aus den üb­ri­gen In­stru­men­ten wie der zins­be­rei­nig­ten Ge­winn­steu­er, höhere Ab­züge für For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wände und Steu­er­er­mäs­si­gun­gen auf Ei­gen­ka­pi­tal er­ge­ben, noch nicht ein­ge­rech­net! Es ist klar: Sol­che Sum­men las­sen sich nicht ein­fach da­durch ein­spa­ren, in dem man hier und dort etwas ab­zwackt, son­dern es müss­ten ra­di­kal Leis­tun­gen ab­ge­baut oder die Steu­ern für alle er­höht wer­den.

 

Glei­ches gilt für den Kan­ton Zürich: Seine Aus­fälle fal­len, da er von der Er­höhung des Kan­tonsan­teils bei der Di­rek­ten Bun­des­steuer pro­fi­tiert, zwar ge­rin­ger aus als bei den Ge­mein­den aus, den­noch müsste zum be­reits lau­fen­den Leis­tungs­ab­bau­pro­gramm «Lü16» wohl ein wei­te­res Ab­bau­pro­gramm auf­ge­gleist wer­den. Die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III führt also auch beim Kan­ton ent­we­der zu einem mas­si­ven Leis­tungs­ab­bau oder zu höhe­ren Steu­ern für alle oder zu bei­dem. Die Haupt­last die­ser Mehr­be­las­tung wird dabei – wie immer – der Mit­tel­stand zu tra­gen ha­ben.

 

Für die SP Kan­ton Zürich ist klar: Die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III ist un­ver­ant­wort­lich und un­be­zahl­bar, ihre Um­set­zung ist zu ver­hin­dern. Am bes­ten da­durch, dass die Re­form be­reits auf Bun­des­ebene zum Schei­tern ge­bracht wird, denn dann wird auch die heute vom Re­gie­rungs­rat prä­sen­tierte Stra­te­gie für den Kan­ton Zürich hin­fäl­lig. Die Re­fe­ren­dums-Kam­pa­gne ist vor­ges­tern an­ge­lau­fen, am Sams­tag fin­det der erste na­tio­nale Sam­mel­tag statt. Zahl­rei­che SP-Sek­tio­nen im Kan­ton wer­den sich daran be­tei­li­gen.