Die SP Kanton Zürich ist über den skandalösen Lohnentscheid des Stiftungsrates der BVK entsetzt.

Wie ges­tern be­kannt wur­de, wird der Lei­ter der BVK ab Ja­nuar 2014 rund 50% mehr Lohn er­hal­ten. Er ver­dient dann 380‘000 Fran­ken und damit weit mehr als etwa ein Re­gie­rungs­rat.

Die­ser Ent­scheid des neu ge­wähl­ten Stif­tungs­ra­tes der BVK ist ein Skan­dal und zeigt, dass der Ar­beit­ge­ber­seite in die­sem Gre­mium jeg­li­ches Fin­ger­spit­zen­ge­fühl fehlt! Man er­in­nert sich: Die BVK hat erst kürz­lich für die Teil-​Aus­fi­nan­zie­rung ihrer Un­ter­de­ckung Steu­er­gel­der in der Höhe von zwei Mil­li­ar­den Fran­ken er­hal­ten.

Im Nach­gang zur Kor­rup­ti­ons­affäre und deren po­li­ti­scher Auf­ar­bei­tung durch die par­la­men­ta­ri­sche Un­ter­su­chungs­kom­mis­sion war viel von Kul­tur­wan­del und fri­schem Wind die Rede. Ein Trug­schluss: Of­fen­bar haben alle Ar­beit­neh­mer-​Ver­tre­te­rIn­nen gegen die Loh­ner­höhung und alle Ar­beit­ge­ber-​Ver­tre­te­rIn­nen dafür vo­tiert. Es ist in der BVG-​Bran­che völ­lig un­üb­lich, knappe Ent­scheide gegen die ge­schlos­sene Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­men­den durch zu drü­cken.

Es rächt sich nun auch, dass die Re­gie­rung dar­auf ver­zich­tet hat, sel­ber im Stif­tungs­rat der BVK Ein­sitz zu neh­men. Es ist kaum an­zu­neh­men, dass Fi­nanz­di­rek­to­rin Ur­sula Gut nach ihren bis­he­ri­gen Er­fah­run­gen mit der BVK einem sol­chen An­trag zu­ge­stimmt hät­te.

Dass es mit den Löh­nen von PK-​Chefs auch an­ders geht, be­wei­sen viele an­dere öf­fent­lich-​recht­li­chen Pen­si­ons­kas­sen: die Löhne der Lei­ter der städ­ti­schen Pen­si­ons­kas­sen von Win­ter­thur und Zürich rich­ten sich nach den je­wei­li­gen städ­ti­schen Lohn­re­gle­men­ten.

Der neue Stif­tungs­rat hat den Auf­takt mit der neu or­ga­ni­sier­ten BVK gründ­lich ver­mas­selt. In einem Pos­tu­lat, das die SP ges­tern ge­mein­sam mit der SVP ein­ge­reicht hat, wird der Re­gie­rungs­rat auf­ge­for­dert, sich beim Stif­tungs­rat für eine Rück­gän­gig­ma­chung des Ent­schei­des aus­zu­spre­chen.