Wohin sich die Energieversorgung entwickelt

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) zeigen schon heute beispielhaft, wo es nach einer Annahme der Energiestrategie 2050 hingehen kann.

Der heute rückläufige Pro-Kopf-Stromverbrauch (Energieeffizienz und Verhaltensänderungen) ist energiepolitische erfreulich. Seit der Teilliberalisierung des Energiemarktes sind die Renditen aus Grosskunden auf ein Minimum geschrumpft, weil die alljährlichen Vertragsaushandlungen und Kundenbindungsmassnahmen zur Gewinnung und Haltung von Grosskunden hohe Kosten verursachen. Die Wechselbereitschaft bei Grosskunden ist hoch: Erfahrungen aus vollliberalisierten Märkte wie in Grossbritannien zeigen eine Wechselbereitschaft von bis zu 80 Prozent. Das verlangt eine Neuausrichtung des Energiegeschäfts.

 

Auswege aus dieser Krise sind unter anderem Energiedienstleistungen, wo sich neue Märkte entwickeln. Dezentrale Energiesysteme, bei denen der Endkunde mitbestimmt, werden finanziell interessant. Die Kundin oder der Kunde bezieht nicht mehr nur Strom, sondern ist neu auch Produzentin oder Produzent. Dadurch werden die Kunden zu Partnern der Energieversorgern und haben gleichzeitig auch einen finanziellen Anreiz Verhalten hin zu einem tieferen Energieverbrauch – weil nun auch ein finanziellen Anreiz dazu hat.

 

Energiestrategie 2050 als Chance

Dieses Prosumer-Modell wird mittels der Energiestrategie 2050 gefördert. Erweitert wird es durch Eigenverbrauchsgemeinschaften. Unterstützt durch die Digitalisierung (Smart Grid, Smart Home, Gebäudeautomatisation) werden neue Geschäftsfelder eröffnet. 2013 entscheid sich EKZ, als erster Energieversorger, beim Ersatz von Stromzähler Smart Meters einzubauen. Diese intelligenten Zähler messen den genauen Verbrauch und können mit Haushaltsgeräten gekoppelt werden, damit diese Strom dann ziehen, wenn ein Überangebot herrscht. In den Bezirken Horgen, Dietikon, Afoltern und Bülach sind heute mehr als 50’000 solche Zähler im Einsatz.

 

Eine Weiterentwicklung in Richtung autonome Energieregionen mit Smart Meters sind in Pilotprojekten anzutreffen. Diese Pilotprojekte und die Entscheidung, frühzeitig in digitale Märkte zu investieren, wurden ermöglich mit einem haushälterischen Umgang der erwirtschafteten Gewinne aus den Netzkunden. Die EKZ als Unternehmen des Service Public zeigt dadurch, dass sie fit am Markt ist. Geänderte Rahmenbedingungen wie die Energiestrategie 2050 bieten eine Chance, diesen neuen, innovativen Weg weiterzuentwickeln.

 

Darum mit Zuversicht ein kräftiges Ja zur Energiestrategie 2050!